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Emma
prose [ ]

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by [elienne ]

2008-03-13  | [This text should be read in deutsch]    | 



Emma – ein schöner Name für einen etwas weniger schönen Sturm. Ein wütender, alles weg pustender Wind mit wildströmenden, über Ufer tretenden Gewässern. Kleine, unschuldige Bäche, in minutenschnelle zu tosenden, reißenden Strömen mutiert. Und Winde. Manche laue Luftbewegung, zärtliche Berührung aller Dinge, streichelnde Umarmung, spielendes Fortwehen, fast unbemerktes Geschehen, in wenigen Momenten eine unermäßliche Macht aus sich heraus entladend, wütende Gepuste alldem was im Wege ist, zu machtvollem Getue geworden, entwurzelnd und brechend, fortjagend und fegend...

Hinterher nur Spüren der Verwüstung. Meterhohes Geäst, aus den Bäumen gebrochen, vom Wasser getragen, weit weg abgelagert. Und die stummen, gebrochenen, zum Sterben verurteilten Stämme, deren prachtvollen Kronen – noch in sich schlummernde Knospen und Blüten und Blätter – nur noch ein dem Sturme geweihter Tribut darstellen. Die Opfer, die der Wald dem tobenden Unruhestifter anbietet, um anderes Leben zu retten?

Ein Baum inmitten vielen anderen Gleichgesinnten. Ein Tannenbaum. Die Brechwunde, grausam in seinem weißen, nach Harz so herrlich duftenden Fleisch eingeschnitten, blutet. Die Wege der mit Lebensgeistern angereicherten Flüssigkeit enden abrupt, und aus den Leitbahnen tropft das pflanzliche Blut, das in der Luft sich in klebrigem, hartem Harz verwandelt. Die Wurzel wissen noch nicht ganz genau von der Drama da draußen. Sie waren tief eingegraben, sie hatten das starke hin und her Treiben gespürt, das mächtige Krachen gehört, aber sie wogen sich noch in dem Schlaf, alles als ein Alptraum abtun, wie so viele andere Male. Und dann arbeiten sie unermüdlich weiter. Sie ziehen das Wasser der Erde in sich hinein und schicken es auf die Reise, nach oben. Aber anderthalb Meter über der Erde wird es nicht mehr gebraucht. Tropft nur heraus und versucht die Wunde zu schließen. Aber sie ist zu groß und ein zu herrliches Festmahl für unzählige mikroskopischen Wesen.

So steht er da, ein zum Himmel betender Stumpf und um ihn herum, in der ruhigen, unbewegten Luft hängt eine Frage: Warum? Es hätte auch der links, oder der zum Rechten, einer von denen hinten, oder von denen da vorne treffen können. Warum ich? Ich war doch nicht alt, sogar ziemlich jung, und kräftig und gesund. Warum gerade ich? Und warum jetzt? Warum, Emma?

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