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- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - 2009-10-25 | [This text should be read in deutsch] | FĂĽrchterlich komisch. Das hört man ja oft und denkt sich, welch in sich widersprĂĽchlicher Ausdruck. So sind sie aber wirklich, diese oft namenlosen Gestalten aus Márquez’ Erzählungen. FĂĽrchterlich und dann wieder komisch und umgekehrt. „Nabo. Der Neger, der die Engel warten ließ“, ist eine dieser skurrilen Figuren und die Kleine und „der riesige vertierte Neger mit der tiefen rauhen Narbe auf der Stirn“ und ... was weiĂź ich wer noch alles. Alles ist verrĂĽckt und unverständlich in dieser Geschichte. Wie das Dorf Macondo selbst. Regen, Morast, totale Abgeschlossenheit vom Rest der Welt. Eben Einsamkeit, das groĂźe Thema des Gabriel GarcĂa Márquez. Alles wird zum Ereignis in einem Dorf ohne wahrnehmbare AuĂźenwelt. Das Innenleben pulsiert unter einer dicken Decke Ignoranz. Was passiert da „an einem dieser Tage“? Der Zahnarzt zieht dem BĂĽrgermeister einen Zahn. Anders gesagt, er rächt sich an ihm fĂĽr eine nicht aufgearbeitete Vergangenheit. Lauter tragische Figuren geistern durch diese Erzählungen: Dámaso und Anna, die mit ihrem Geheimnis (Damaso hat gestohlen) nicht leben können, die Witwe Montiel, Senora Rebeca und der allmählich verrĂĽckt werdende Pater in ihrem Dorf, in dem täglich mehr und mehr tote Vögel vom Himmel fallen. Und so weiter und so fort. Traurig stimmende närrische Geschichten, wie sie wahrscheinlich in den Köpfen von total vereinsamten Menschen herumgeistern. Siebzehn wundersame Ereignisse, Vorfälle, Geschehnisse mit fantastischen Ăśberspitzungen, die uns das wirkliche menschliche Leid, das täglich unter der langweiligen Trivialität des Lebens wuchert, vor Augen fĂĽhrt. „Die unglaubliche und traurige Geschichte von der einfältigen ErĂ©ndira und ihrer herzlosen GroĂźmutter“ beschlieĂźt den Band und bleibt präsent wie keine der vorhergehenden, ja wird weiter im Leben unzähliger, total vereinsamter und ausgebeuteter Prostituierten, oft noch im Kindesalter, rund um den Globus zu finden sein. Der Schriftsteller und Ăśbersetzer dieses Buches aus dem Spanischen, Curt Meyer-Clason, schreibt ĂĽber Gabriel GarcĂa Márquez: „Schon frĂĽh meldet sich in seiner melancholischen Frohnatur die Lust zum Fabulieren, und das heiĂźt bei ihm: zum Ăśbertreiben.“ Literatur ohne Ăśbertreibung kann eventuell Sachliteratur sein oder guter Reisejournalismus. Es ist und bleibt das Fiktionale, das uns fesselt und anregt, uns selbst zu Fabulierern macht. DafĂĽr verdient man den Nobel-Literaturpreis. Gabriel GarcĂa Márquez (*1927) bekam ihn 1982 verliehen. Gabriel GarcĂa Márquez: Das Leichenbegängnis der GroĂźen Mama und andere Erzählungen; Kiepenheuer & Witsch, Köln 1974; ISBN 3-462-01001-8 (ĂĽber Internethändler zu verschiedenen Preisen neu und gebraucht beziehbar)
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