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Zu Besuch bei einem Nobelpreisträger
articol [ Cultura ]
Kolumne 73

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de [Delagiarmata ]

2009-12-29  | [Acest text ar trebui citit în deutsch]    | 



Als ich im Empfangsraum eines Binzer Hotels DIE WELT aufschlage, fällt mir auf der zweiten Seite die Glosse „Glück im Urlaub?“ ins Auge. Der Autor Lars-Broder Keil freut sich, dass er eine „erfreuliche“ Umfrage über das Urlaubsglück lesen konnte, hörte man bisher doch immer nur von den angehäuften Ehekrisen nach dem Urlaub.

Michael Miersch gewährt dann vier Seiten weiter Einblick in „Die unerträgliche Schwierigkeit des Seins“. Und dazu gehören nun mal auch Berichte von Eheberatern, wo es da heißt, „dass die Ferien neben den Weihnachtstagen die Zeit der Ehedramen und Familienkräche sind“ und „die Überdosis Nähe“ angeblich viele überfordere.

Gerhart Hauptmann hatte dagegen ein einfaches Mittel. Es ist in seinem Haus auf Hiddensee unverfälscht, also im Originalzustand, zu besichtigen: getrennte, nur durch ein kleines viereckiges Fenster kommunizierende Schlafzimmer. Spartanisch eingerichtet. Geistige und optische Nähe möglich, körperliche nicht unbedingt nötig, dachte ich mir einen Tag zuvor bei ihrem Anblick.

Man muss allerdings dazu sagen, dass der Literaturnobelpreisträger schon 68 Jahre alt war, als er dieses Haus auf Hiddensee (Foto) erwarb. Da lagen alle Ehedramen und Familienkräche längst hinter ihm. Und selbst der Streit mit Thomas Mann über den „Holländer, Säufer, Giftmischer, Selbstmörder“ (Originalton G.H.) Mynherr Peeperkorn aus dem Zauberberg war verraucht.

„Seedorn“ auf der Ostseeinsel Hiddensee heißt heute „Gerhart-Hauptmann-Haus“ und ist alles andere als ein gewöhnliches Haus auf Hiddensee, „eins der lieblichsten Eilande, nur stille, stille, daß es nicht etwa ein Weltbad werde!“ 1899, lange bevor er zum ersten Mal in „seinem“ Haus zur Miete wohnte, das war 1926, hat Gerhart Hauptmann diesen Wunsch geäußert.

Seit er 1943 die Insel für immer verließ, um in sein Haus „Wiesenstein“ im schlesischen Agnetendorf zum Sterben heimzukehren, hat Hiddensee sich zwar nicht zum Weltbad gemausert, aber immerhin zu einer der namhaftesten Touristenattraktionen Nordostdeutschlands. Mit der Ruhe ist es allerdings endgültig vorbei, auch wenn die Insel autofrei geblieben ist. Die Fähren bringen dafür täglich tausende Besucher auf das „liebliche Eiland“, die sich wie Mückenschwärme über die Insel verteilen. Viele von ihnen kommen auch wegen Gerhart Hauptmann. Und wenn sie sich und ihre Tagesbesuchmitmenschen wegdenken, können sie wirklich verstehen, warum der große deutsche Schriftsteller, Dichter und Dramaturg sich wünschte, „am liebsten auf diesem schlichten Friedhof von Hiddensee“ seinen „ewigen Schlaf“ zu „schlafen“. Das tut er jetzt auch auf dem Friedhof rund um die 677 Jahre alte Inselkirche.

Am 6. Juni 1946 ist Gerhart Hauptmann in seinem Haus „Wiesenstein“ in Agnetendorf dreiundachtzigjährig gestorben und wurde am 28. Juli 1946 in Kloster auf Hiddensee begraben. Es gab kein Bleiben in der alten schlesischen Heimaterde, von der die Vertreibung seiner Landsleute und seiner Sprache gerade in vollem Gange war. „Seedorn“ und der nur wenige hundert Meter entfernte Friedhof wurden ihm zur letzten und ewigen Heimat.

Meine Frau und ich sitzen im Bauch der Fähre und verfolgen das Schrumpfen des Leuchtturms auf Hiddensee. Das Schiff ist gut gefüllt. Die Urlauber sind auf der Rückfahrt in ihre Quartiere. Wie viele von ihnen den Eheberater wohl aufsuchen werden, wird nicht erfahrbar sein und wie die Insel mit dem Sonnenuntergang hauptmannsche Atmosphäre atmen wird, bleibt uns verborgen. Nur unsere Phantasie kann sie uns geistig näherbringen und das am besten mit des Dichters Hilfe.


Mondscheinlerche
Hiddensee, den 29. Juli 1885

Von dem Lager heb’ ich sacht
meine müden Glieder;
eine warme Sommernacht
draußen stärkt sie wieder.

Mondschein liegt um Meer und Land
dämmerig gebreitet;
in den weißen Dünensand
Well’ auf Welle gleitet.

Unaufhörlich bläst das Meer
eherne Posaunen;
Roggenfelder, sagenschwer,
leise wogend raunen.

Wiesenfläche, Feld und Hain
zaubereinsam schillern;
badend hoch im Mondenschein
Mondscheinlerchen trillern.

„Lerche, sprich, was singst du nur
um die Mittnachtsstunde?
Dämmer liegt auf Meer und Flur
und im Wiesengrunde.“

„Will ich meinen Lobgesang
halb zu Ende bringen,
muß ich tag- und nächtelang
singen, singen, singen!“


Dieses Hauptmann-Gedicht ist erst 1933 in einer Zeitschrift erschienen.


Foto: Anton Potche

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